Bio
Vielleicht kurz zu meinem Bewertungssystem:

5 Sterne: Perfektes Spiel, dessen eventuelle kleine Mäkel nicht ins Gewicht fallen.

4 1/2 Sterne: Sensationell gutes Spiel, an dem es nur eine Kleinigkeit auszusetzen gibt.

4 Sterne: Richtig gutes Spiel, das ein oder zwei entschuldbare Schwäche hat.

3 1/2 Sterne: Sehr gutes Spiel das trotz ein paar Macken weit über dem Durchschnitt steht.

3 Sterne: Gutes Spiel, das aber einige Aspekte hat, die mir nicht gefallen hat.

2 1/2 Sterne: Durchschnittliches Spiel das weder gut noch schlecht ist.

2 Sterne: Eher unterdurchschnittliches Spiel, mit dem man aber durchaus Spaß haben kann, wenn man über die schlechten Seiten hinwegsieht.

1 1/2 Sterne: Schlechtes Spiel von dessen Kauf ich stark abraten würde.

1 Stern: Sehr schlechtes Spiel das ich auf keinen Fall nochmal kaufen würde.

1/2 Stern: Sehr schlechtes Spiel das zusätzlich noch Kritikpunkte außerhalb des Spieles hat (z.B. Microtransactions oder verbraucherunfreundliches Marketing)
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Es ist mal wieder so weit. Fünf Jahre nach Sonic Forces bringen SEGA und Sonic Team ihr neustes 3D Sonic Spiel auf den Markt. Auch, weil Sonic Forces mal wieder einer der schlechten Teile der Reihe war, leckten sich im Vorfeld schon viele "Rage Review Youtuber" die Finger. Schließlich sind Sonic Spiele die erste Anlaufstelle, wenn man mal wieder ein Spiel in einem Videoessay mit vielen schnellen Gameplayzusammenschnitten und noch mehr Schimpfworten zerreißen möchte, um so richtig viele Views auf Youtube zu farmen.
Diese Youtuber werden beim Spielen von Sonic Frontiers nur leider enttäuscht aus der Wäsche geguckt haben. Denn zum ersten Mal seit Jahrzehnten ist das neuste Sonic Spiel mal wieder ein ganz ordentliches Videospiel.

Sonic Forces ist entgegen erstem Eindruck kein Open World Spiel, sondern ein Open Zone Spiel. Das heißt anstelle einer offenen Welt, gibt es fünf offene Karten auf denen Sonic mehr oder weniger frei herumlaufen kann. Mehr oder weniger, weil Sonic Team in diese eigentlich offenen Zonen überall Abschnitte der seit Unleashed bekannten, linearen "Schienenstruktur" eingebaut hat. Sobald man also auf ein Beschleunigungsfeld tritt, wird man in der Regel auf eine kurze Reise über einen linearen Streckenabschnitt geschickt, an dessen Ende sich eine kleine Belohnung versteckt hält. Dies führt leider dazu, dass man oft aus dem eigentlich sehr schön freiem "DurchdieWeltlaufen" herausgerissen wird und plötzlich eine zufälle "Schiene" in eine Richtung verfolgen muss, in die man eigentlich gar nicht wollte. Insbesondere schaltet die Levelansicht dabei ab und zu in die 2D Perspektive, sodass man auch nicht seitlich von der Schiene runterspringen kann.

Sega setzt bei diesem Neuversuch aber nicht alles auf eine Karte und baut auf jeder Map mehrere Portale ein, die den Spieler in separate kleine Level führen, die sich wieder wie in Unleashed, Colors oder Generations spielen. Sonic rennt vorwärts und der Spieler muss auf verschiedenste Levelelemente achten, die Sonic über Abkürzungen schneller ans Ziel bringen, sollte er Spieler sie rechtzeitig sehen. Klassische Jump'n'Run Action gibt es hier nur sehr selten.
Während diese Level durchaus Spaß machen, bleibt das Leveldesign jedoch hinter den Erwartungen zurück. Es bleibt bei optischen Varianten der Green Hill , Chemical Plant, Sky Sanctuary und Speed Highway Zone, die eigentlich nur aus bereits vorhandenen Assets aus dem 2011 erschienenen Sonic Generations bestehen. Anfangs hat man als Fan noch die Hoffnung, dass sich weitere Homages an alte Sonic Spiele dazu gesellen. Als einziger neuer Level kommt jedoch nur Radical Highway aus Sonic Adventure 2 dazu. Hier hätte ich mir 2-3 mehr Leveldesigns gewünscht, um dem Auge ein bisschen Abwechslung zu geben. Zumal man hier, wenn man schon die Level aus Sonic Generations recycled, auch gleich alle verwenden hätte können.

Die Story ist durchaus ambitionierter als das in den letzten Spielen der Fall war. Nachdem ab Sonic Colours so getan wurde, als hätte es die Handlungen der Vorgänger Spiele nie gegeben, erkennt Sonic Frontiers immerhin die Existenz der Lore an und macht hier und da Anspielungen auf alte Sonic Spiele. So ist von den Babylon Rogues aus Sonic Riders, der Black Army aus Shadow the Hedgehog, den Geschehnissen auf der Ark in Sonic Adventure 2 und vielen weiteren Hintergrundgeschichten die Rede. Leider bleibt es bei kurzen Erwähnungen in Nebensätzen. Mir ist bewusst, dass sich Sonic als Marke weiterentwickelt hat und die teilweise sehr edgy und düsteren Abschnitte in der Sonic Lore nicht mehr zu dem heutigen Konzept als Kinderserie passen. Trotzdem würde ich mir wünschen, dass Sega mit dieser doch sehr reichhaltigen Lore mal wieder etwas anstellt, anstelle Sie einfach in Vergessenheit geraten zu lassen.
Immerhin: Sonic Frontiers erzählt mit der Herkunft der Chaos Emeralds von einer Thematik die endlich mal wieder das Fundament von Sonics Welt betreffen.

Leider ist die Handlung davon abgesehen sehr dünn. Sonics Freunde dürfen praktisch keine Rolle spielen, wirklich interessante neue Charaktere tauchen nicht auf und obwohl das Ende auf seine eigene Weise ein klein wenig rührend ist, ist es ansonsten ziemlich austauschbar und unspektakulär. Dieses Gefühl wird dadurch verstärkt, dass die Cutscenes teilweise sehr schlecht aussehen. Die Animationen in den nicht vorgerenderten Zwischensequenzen sind sehr grob und wirken ungelenk. Das Voice Acting ist dazu deutlich schlechter als in vorherigen Sonic Spielen, wenn man mal von Mike Pollock absieht, der seine Rolle wie immer perfekt macht. All das verwundert angesichts Serien wie Sonic Boom oder Sonic Prime, in denen sowohl Voice Acting als auch Animationen deutlich besser sind. Sollten Zuschauer dieser Serien Lust auf Sonic als Videospiel bekommen und zum aktuellen Sonic Main Game greifen, werden sie von den Cutscenes wohl eher enttäuscht sein.

Ungelenk wirken auch andere Aspekte der Spiels, wie die Grafik die scheinbar absichtlich etwas runterskaliert wurde, um das Spiel einfacher auf die Switch zu porten (habe die PC Version gespielt), das Kampfsystem welches Spaß macht, aber oft wie in einem 3D Sonic Fangame wirkt oder das Fishing Minispiel, dessen Existenz mich zwar gefreut hat, welches aber aufgrund seiner Einfachheit oder Losgelöstheit von der restlichen Welt irgendwie Fehl am Platz wirkt.

Der Soundtrack ist zuletzt grundsätzlich gelungen und präsentiert eine sehr abwechslungsreiche Song Riege. Leider ist mir kein Song wirklich im Ohr geblieben ist. Gerade weil selbst die schlechtesten Sonic Spiele immer zwei, drei richtig gute Songs im Gepäck hatten, bleibt Sonic Frontiers hier ein wenig hinter den Vorgängern zurück.

Trotzdem ist Sonic Frontiers insgesamt mal wieder ein Schritt in die richtige Richtung und potentiell ein Rohdiamant der mit ein paar Schliffen zu einem wirklich richtig guten Spiel werden können. Die richtigen Ansätze sind zumindest da: Eine offene Welt in der frei herumlaufen und Dinge entdecken kann, eine Handlung die zumindest mal wieder auf die reichhaltige Lore anspielt und ein allgemein sehr spaßiges Leveldesign. Wenn alle diese Punkte weiter verbessert werden und wir im nächsten Spiel vielleicht eine richtige Open World mit einer epischeren Story bekommen, könnte vielleicht mal wieder ein richtig gutes Spiel rauskommen. So eins wie damals.

Jenny Leclue: Detectivu ist eines der Spiele dessen Finanzierung dem Kickstarter Hype um 2014 zu verdanken ist. Schon damals sah das Spiel in seinen Konzept Artworks super interessant aus. Eine spannende Detektiv Geschichte über ein kleines Mädchen, die sich in einer liebevoll designten 2D Welt abspielen und voll mit Humor, Minispielen und Entscheidungen sein sollte. Nachdem 100.000 $ auf Kickstarter gespendet wurden, sollte das Spiel nach 5 Jahren Entwicklungszeit im September 2019 tatsächlich erscheinen... (und ich habe es neulich für 2,84 € im Steam Sale gekauft)

Das fertige Spiel ist etwas kleiner als der Teaser und die Concept Arts es 2014 ankündigten. Einige kleinere Features, wie das Upgraden von Ausrüstung, einzelne imposante Hintergründe und ein HD Sound fehlen. Dies ist aber nicht weiter schlimm. Bei einem Indiespiel das mit einem begrenzten Budget für 5 Jahre entwickelt wird, ist es vollkommen okay, wenn nicht alle in der Konzeptphase angedachten Ideen es ins fertige Spiel schaffen.

Was es aber ins Spiel geschafft hat ist ein unglaublich hübscher Artstyle. Während viele Indie Entwickler zu abgedroschenen Pixelart Stilen greifen, hat Jenny Leclue einen sehr eigenen, farbenfrohen und detailreichen Stil der großen Wiedererkennungswert besitzt und sich sowohl in lustigen als auch in ernsten Momenten entsprechend anpassen kann.

Die Handlung spielt sich auf einer gewissen Meta Ebene ab und durchbricht damit mehrfach die 4. Wand, was zu einigen cleveren Dialogen führt. Trotzdem ist die Handlung nicht zu albern und schafft es durchaus Spannung aufzubauen. Die Charaktere sind dabei großartig geschrieben. Jenny macht in dem Spiel einige Wandlungen durch und darf als kindlicher Protagonist auch an ein paar Stellen die Nerven verlieren. Das macht sie gleich noch mehr symphatisch und holt den Spieler nach vielen lustigen Dialogen auch regelmäßig auf den Boden der Tatsache zurück. Es macht Spaß den vielen Charakteren beim Interagieren zuzusehen, was insbesondere daran liegt, dass die Synchronisation wirklich gut gesprochen ist.

Einige kleine Kritikpunkte sind zuletzt vielleicht zu nennen: Der Soundtrack klang für mich insgesamt etwas repetitiv. Da hätten zwei drei Songs mehr durchaus geholfen.
Das Spiel enthält unzählige Konzept Bilder zum sammeln. Immer wenn man sich in der Nähe eines dieser Bilder befindet, leuchtet ein Lupen Symbol auf und man kann das Bild mit einer solchen auf dem aktuellen Screen suchen. Da jedoch an jeder Ecke eins dieser Bilder versteckt ist, muss man praktisch alle 30 Sekunden anhalten und mit der Lupe die Gegend absuchen. Dieses ständige Anhalten und Suchen hat mich oft sehr aus dem Spielfluss geworfen.
Zuletzt endet das Spiel auch auf einen Cliffhanger. Ob die Handlung wirklich bis zum Ende durchdacht ist, wird man deshalb erst in Jenny Leclue 2 (oder 3) erfahren.

Trotzdem ist dieses Spiel für den geringen Preis sehr spannend, hübsch und lustig. Auf jeden Fall kaufen, wenn einem ein gutes Angebot über den Weg läuft!

Im Grunde gilt für dieses Spiel dasselbe wie für den Vorgänger: Tolles Spiel das alle Möglichkeiten die ihm der Nintendo DS gibt ausnutzt. Zu schade, dass diese Spielreihe nach zwei Spielen aufgegeben und die Geschichte nie zu Ende erzählt wurde.