Jenny Leclue: Detectivu ist eines der Spiele dessen Finanzierung dem Kickstarter Hype um 2014 zu verdanken ist. Schon damals sah das Spiel in seinen Konzept Artworks super interessant aus. Eine spannende Detektiv Geschichte über ein kleines Mädchen, die sich in einer liebevoll designten 2D Welt abspielen und voll mit Humor, Minispielen und Entscheidungen sein sollte. Nachdem 100.000 $ auf Kickstarter gespendet wurden, sollte das Spiel nach 5 Jahren Entwicklungszeit im September 2019 tatsächlich erscheinen... (und ich habe es neulich für 2,84 € im Steam Sale gekauft)

Das fertige Spiel ist etwas kleiner als der Teaser und die Concept Arts es 2014 ankündigten. Einige kleinere Features, wie das Upgraden von Ausrüstung, einzelne imposante Hintergründe und ein HD Sound fehlen. Dies ist aber nicht weiter schlimm. Bei einem Indiespiel das mit einem begrenzten Budget für 5 Jahre entwickelt wird, ist es vollkommen okay, wenn nicht alle in der Konzeptphase angedachten Ideen es ins fertige Spiel schaffen.

Was es aber ins Spiel geschafft hat ist ein unglaublich hübscher Artstyle. Während viele Indie Entwickler zu abgedroschenen Pixelart Stilen greifen, hat Jenny Leclue einen sehr eigenen, farbenfrohen und detailreichen Stil der großen Wiedererkennungswert besitzt und sich sowohl in lustigen als auch in ernsten Momenten entsprechend anpassen kann.

Die Handlung spielt sich auf einer gewissen Meta Ebene ab und durchbricht damit mehrfach die 4. Wand, was zu einigen cleveren Dialogen führt. Trotzdem ist die Handlung nicht zu albern und schafft es durchaus Spannung aufzubauen. Die Charaktere sind dabei großartig geschrieben. Jenny macht in dem Spiel einige Wandlungen durch und darf als kindlicher Protagonist auch an ein paar Stellen die Nerven verlieren. Das macht sie gleich noch mehr symphatisch und holt den Spieler nach vielen lustigen Dialogen auch regelmäßig auf den Boden der Tatsache zurück. Es macht Spaß den vielen Charakteren beim Interagieren zuzusehen, was insbesondere daran liegt, dass die Synchronisation wirklich gut gesprochen ist.

Einige kleine Kritikpunkte sind zuletzt vielleicht zu nennen: Der Soundtrack klang für mich insgesamt etwas repetitiv. Da hätten zwei drei Songs mehr durchaus geholfen.
Das Spiel enthält unzählige Konzept Bilder zum sammeln. Immer wenn man sich in der Nähe eines dieser Bilder befindet, leuchtet ein Lupen Symbol auf und man kann das Bild mit einer solchen auf dem aktuellen Screen suchen. Da jedoch an jeder Ecke eins dieser Bilder versteckt ist, muss man praktisch alle 30 Sekunden anhalten und mit der Lupe die Gegend absuchen. Dieses ständige Anhalten und Suchen hat mich oft sehr aus dem Spielfluss geworfen.
Zuletzt endet das Spiel auch auf einen Cliffhanger. Ob die Handlung wirklich bis zum Ende durchdacht ist, wird man deshalb erst in Jenny Leclue 2 (oder 3) erfahren.

Trotzdem ist dieses Spiel für den geringen Preis sehr spannend, hübsch und lustig. Auf jeden Fall kaufen, wenn einem ein gutes Angebot über den Weg läuft!

Reviewed on Jan 08, 2023


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