Einige Bugs, viele Ruckler und Framerateeinbrüche. Star Wars Jedi: Survivor macht technisch keine gute Figur. Leider muss man sagen, denn in allen anderen Punkten ist es eine konsequente Weiterentwicklung des zur Inspiration genommenen Soulsborne/Metroidvania Spielprinzips.
Viele der Areale, insbesondere der Hub-Planet Koboh, laden mit ihren Jedi-Gräbern und anderen Nebenbeschäftigungen noch mehr zum Erkunden ein. Nur mit den Sammelquests hat es Respawn etwas übertrieben. Man kann sich für diese zwar viele kosmetische Gegenstände besorgen, die im Gegensatz zum Vorgänger auch optisch endlich mal was hermachen. Es hätte aber nicht unbedingt 100 oder mehr von diesen gebraucht. Richtig ausgearbeitete Nebenquests wären ebenfalls wünschenswert gewesen, um noch mehr in die verschiedenen Welten gezogen zu werden. Die Nebenfiguren dienen nämlich mehr wie Stichwortgeber, welche einen auf ein interessantes Gebiet hinweisen. Mehr mögluch wäre da durchaus gewesen, da man mit Greez' Cantina einen Treffpunkt für viele der NPCs etabliert hat.
Das Kampfsystem hingegen ist wahrlich eine der Stärken des Nachfolgers. Mit den neuen Lichtschwerthaltungen wie dem beidhändigen Kampfstil, dem Doppelschwertstil oder sogar dem Blasterstil kommt viel mehr Würze ins Kampfsystem. Es macht ungemein Spaß sich durch die Sturmtruppengarnisonen zu schnetzeln und schnell zum Blaster zu greifen, um manchen Feind über den Jordan zu schießen. Dadurch nähert sich die Jedi Reihe immer mehr dem beliebten Vorbild Jedi Knight mit Kyle Katarn in der Hauptrolle an, das für viele Star Wars Fans zur besten Spielereihe im Sternenkriegsfranchise gehört.
Das wird auch in der Geschichte deutlich. Diese braucht am Anfang etwas, bis sie in die Pushen kommt, aber sobald der neue Status Quo sich herauskristallisiert hat, spielt Survivor all seine Stärken aus und wartet gen Ende sogar mit großen überraschenden Wendungen auf. Cal Kestis, der weiterhin von "Shameless" Darsteller Cameron Monaghan verkörpert sowie vertont wird, macht dabei eine weitere Charakterentwicklung durch, die einen emotional mitnimmt. Dabei nähert er sich während seiner neuen Reise immer weiter einem Kyle Katarn an, wodurch er genau diese Rolle im neuen Kanon ausfüllen könnte.
In der Liebe zum Detail beweist Respawn erneut viel Respekt zum Gesamtuniversum. Obwohl sich die Handlungszeit mehr in Richtung Originaltrilogie bewegt, sind die Prequels weiterhin allgegenwärtig. Das wird speziell in der Gegnervielfalt deutlich, wenn man es jetzt mit den umprogrammierten B1 oder B2-Kampfdroiden der ehemaligen Separatistenarmee aus den Klonkriegen aufnehmen muss. Neuere Serien wie Obi-Wan Kenobi aus dem Disney Kanon finden zwischen den Zeilen ebenfalls Erwähnung. Eine große Rolle spielt jedoch, sowohl in der Spielwelt von Koboh, als auch in der Geschichte, die High Republic Ära, die vor ein paar Jahren auf der literarischen Ebene gestartet ist und nun immer mehr Einzug in den anderen Medien erhält.
Star Wars Jedi: Survivor ist eine gelungene Fortführung von Fallen Order gelungen, die sich in fast allen Punkten abhebt. Mehr Feinschliff auf technischer Seite und in der Aufmachung der Spielwelten wären aber noch nötig gewesen, da diese Mängel den Gesamteindruck doch trüben. Das ändert aber trotzdem nichts daran, dass sich Fans wieder auf ein richtig spaßiges und mitreißendes Star Wars Spiel freuen können. Auf einen wahrscheinlichen dritten Teil, welcher die Trilogie um Cal Kestis zu einem Abschluss führen kann, freue ich mich nach Teil 2 umso mehr.
-----------------------------------------------------------------------
Some bugs, many stutters and frame rate drops. Star Wars Jedi: Survivor doesn't cut a good figure technically. It's unfortunate to say that in all other respects it's a logical further development of the Soulsborne/Metroidvania gameplay that inspired it.
Many of the areas, especially the hub planet Koboh, invite even more exploration with their Jedi tombs and other side hustles. Respawn just overdid it a bit with the collection quests. You can get many cosmetic items for them, which, in contrast to the predecessor, finally look good. It wouldn't have needed 100 or more of those, though. Properly fleshed out side quests would have been desirable as well, drawing even more into the different worlds. The secondary characters serve more like cues, which point to an interesting area. More would have been possible, since Greez' Cantina has established a meeting place for many of the NPCs.
The combat system, on the other hand, is truly one of the strengths of the successor. With the new lightsaber stances like the two-handed fighting style, the dual sword style or even the blaster style, there is much more spice to the combat system. It's great fun to shred through the stormtrooper garrisons and quickly reach for the blaster to shoot some enemies across the Jordan. This brings the Jedi series closer to the popular role model Jedi Knight starring Kyle Katarn, which many Star Wars fans consider to be one of the best series in the Star Wars franchise.
This is also evident in history. It takes a little while to get going in the beginning, but once the new status quo has crystallized, Survivor plays to all its strengths and even comes up with big surprise twists towards the end. Cal Kestis, who continues to be embodied and voiced by "Shameless" actor Cameron Monaghan, goes through another character development that takes you emotionally. As he progresses through his new journey, he becomes more and more like a Kyle Katarn, which could make him fill that role in the new canon.
In the attention to detail, Respawn again shows a lot of respect for the overall universe. Though the plot time is moving more towards the original trilogy, the prequels remain ubiquitous. This is particularly evident in the variety of opponents when you now have to take on the reprogrammed B1 or B2 battle droids of the former Separatist army from the clone wars. Newer series like Obi-Wan Kenobi from the Disney canon are also mentioned between the lines. However, the High Republic era, which started a few years ago on the literary level and is now increasingly finding its way into other media, plays a major role both in the game world of Koboh and in the story.
Star Wars Jedi: Survivor is a successful continuation of Fallen Order that stands out in almost every respect. More fine-tuning on the technical side and in the presentation of the game worlds would have been necessary, since these shortcomings spoil the overall impression. But that doesn't change the fact that fans can look forward to a really fun and thrilling Star Wars game again. After part 2, I'm even more looking forward to a probable third part, which can bring the trilogy about Cal Kestis to a conclusion.

Reviewed on May 11, 2023


Comments