Omori wirkt auf den ersten Blick wie ein kleines Amateurprojekt, welches nicht besser aussieht als die Game-dev Versuche, die ich selbst mit meinen Freunden unternehme, doch hinter der simplen Pixeloberfläche verbirgt sich ein unheimlich charmantes und emotionales RPG mit authentischen und vielschichtigen Charakteren sowie kreativen Dungeons und wohlplatzierten Gags.

Relativ schnell merkt man, dass es hier weit über Teenie-Drama hinausgeht und schwerwiegende Themen behandelt werden, doch wie weit Omori dann tatsächlich geht hat mich selbst überrascht und zum Nachdenken angeregt.

Die Geschichte ging mir vor allem deshalb so nah, weil die Charaktere mit denen man abhängt so unglaublich greifbar sind. Kel, Hero, Aubrey, Basil und Mari sind mir sehr schnell ans Herz gewachsen. Das liegt neben den erstklassigen Dialogen vor allem auch an den liebevoll handgezeichneten Portraits und einem starken Soundtrack. Immer wieder im Verlauf des Spiel durchstöbert man das selbe Fotoalbum mit Erinnerungen dieser Freundesgruppe und obwohl es immer wieder die selben Bilder sind habe ich sie mir immer wieder alle einzeln im Detail angeguckt und mit in Erinnerungen geschwelgt.

Das Einzige, was Omori ein wenig zurückhält ist, dass die Dungeons zu ausschweifend sind. Der Gameplayloop mit rundenbasierten Kämpfen ist nämlich nicht die größte Stärke dieses Spiels, steht aber über lange Strecken der ca 20 stündigen Kampagne im Vordergrund. Da muss man sich durchbeißen, aber seid versichert: Es lohnt sich.

Reviewed on Apr 05, 2024


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