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in the past


"Evoland 2" ist wie ein Besuch in einer Austellung. Man sieht zwar nette Sachen und darf vielleicht auch mal in ein-zwei Dinge reingucken, rangelassen wird man aber nie.

Als Sammelsurium von verschiedenen Hommagen werden zwar immer wieder Passagen in Gameplay und Präsentation an bekannte Titel angelehnt, mehr als einen kurze Demo erhält man aber nicht. Während ich bei Spielen wie "It Takes Two" das Gefühl bekomme, dass die vielen verschiedenen Spielstile immer mit dem Gedanken, wie es sich am besten mit den Grundelementen vereinen lasse, implementiert wurden, fühlt es sich im Sequel zu "Evoland" eher danach an, als hätten die Entwickelnden ausprobieren wollen, ob sie es denn nachprogrammiert kriegen. Das haben sie zwar, doch mehr als ein "Seht euch das mal an" kommt dabei nicht rum.

Es wirkt dann besonders seltsam, dass diese ganzen Gameplay-Ideen erst ab dem zweiten Drittel auftauchen und sich die ersten paar Stunden somit recht stark ziehen. Da hilft auch nicht der viele Text, durch den man sich klicken darf. Ich bin eigentlich immer ein Fan davon, Charakteren möglichst viel Hintergründe zu geben, und war deswegen zwar überrascht, doch nach ein wenig Zeit positiv gestimmt, dass sich "Evoland 2" dafür Zeit nimmt. Man hätte sich allerdings in einigen Dialogen kürzerfassen könne und dass den Figuren am Ende der Handlung keine wirkliche Abrundung gegeben wird, steht konträr zu der restlichen Einstellung des Titels.

Obwohl ich die ersten 15 Minuten vom Vorgänger als den Peak der Reihe ansehe, ist "Evoland 2" von beiden das deutlich bessere Werk. Es würde nur noch besser kommen, wenn es tiefer geschrieben und designt wäre, damit Jokes nicht nur auf "haha, töpfe zerschlagen weil zelda" hinauslaufen würden.