Sieht fantastisch aus, spielt sich locker und ist sichtlich von wahren Fans im Entwicklerstudio liebkost worden, schön ist auch, dass ein jeder der unzähligen Planeten mit gleich viel detailarbeit ausgeschmückt ist. Die Story-Missionen fallen dafür leider eher flach aus, sind in vielen Fällen zu kurz und offensichtlich nicht mehr das Herzstück des Spiels, das ist der Weltraum mit seinen 1000(!) Kybersteinen, ist man hier auf der Jagd nach den 100%, wird aus der kurzweilig kunterbunten Legoerfahrung eher eine zähe Geduldsprobe.

Wenn du keine Ahnung davon hast, wie man einen endlosen Zombieshooter aufzieht, wenn du dein DLC nicht ausgiebig genug gespielt hast, um die Achievements artgerecht anzupassen und wenn du nichts zum Genre beizutragen hast, ausser ein veraltetes Gunplay, dann solltest du es vielleicht einfach lassen.

Was eine hässliche, austauschbare und schlampig konzipierte Sci-Fi Misere. Da tut einem der Kopf weh.

Was ein ödes one-way-level, das seine gesamte Atmosphäre an wüste Ballerorgien abgibt und dadurch nie die Dichte und fiebertraumartige Sinnsuche der Vorlage erreicht.

Es bleibt das gleiche Rezept, derartig ausgefeilt war "Far Crys" Urformel aber noch nicht im Einsatz. Die Welt fühlt sich lebendig an, die Nebenmissionen erzählen tatsächliche Geschichten, die Haupthandlung bildet sogar zur Abwechslung mal das Herzstück. Das Gameplay ist, trotz altbekanntem Umfang, geschmeidig, die Atmosphäre des fanatisch, ländlichen Amerikas wirkt, man hat dieses Spiel nur eben schon etliche Male zuvor gespielt.

Wie so oft bei Ubisoft ist das Potenzial immens, die letztendliche Umsetzung aber eher ernüchternd. Der DLC fängt soweit ganz stimmungsvoll an, schnell wird aber klar, der Spielumfang ist erschreckend gering, der Schwierigkeitsgrad lächerlich niedrig und die Erfahrung damit absolut vergessenswert.

Spannendes und vor alllem mutiges Unterfangen, eine Shooterreihe ins Mittelalter zu befördern, auf einem Säbelzahntiger reiten, mit Speer, Keule und Bogen hantieren und sich in wirren Ruflauten ausdrücken ist definitv abwechslungsreich, Ubisoft geht hiermit aber ansonsten wieder all zu bekannte Wege. Wieder Festungen einnehmen, wieder jagen, um den Skilltree auszuschmücken, wieder ist vollkommen ersichtlich, wohin die Handlung führen wird. Schnell hat man hier alles gesehen, von da an ist es wieder plumpes Abarbeiten von Fragezeichen und Sammlerlisten, von der innovativen Idee macht sich dann nicht mehr viel bemerkbar. Aber es ist eben "Far Cry", das Spielprinzip hat sich bewährt, die Welt ist cool und das Setting neu - die Spielzeit ist auch human. Geht schon.

Ein bisschen einfallslos ist es schon: Die Spielmechaniken, Skilltrees, Handlungsverläufe und Nebenmissionen sind fast 1:1 aus dem Vorgänger übernommen, nur eben jetzt in den Bergen, und nicht mehr auf einer karibischen Insel.
Und trotzdem: Die Welt sieht immer noch überragend aus, Pagan Min ist ein herrlich überdrehter Gegenspieler und flutschig ist das Gameplay eben doch. Viel gibt es in der Welt nicht zu erkunden, eher ergeht man sich in den immer gleichen Besorg-mir-dies-und-jenes-Missionen, die Haupthandlung ist aber mitreißend genug, um dranzubleiben.